Letzte Generation in München
Die einen halten sie für eine kriminelle Vereinigung und setzen sie mit Terrororganisationen wie der RAF gleich, andere sehen in ihrem Handeln eine legitime Form des Protests. Die Letzte Generation polarisiert und provoziert. Die Mitglieder sind sich bewusst, dass sie sich dem Zorn der Autofahrer aussetzen, wenn sie sich vor sie auf die Straße kleben und den Verkehr blockieren. Das haben sie in den Jahren 2022 bis 2024 an unzähligen Orten in München getan. Einige dieser Aktionen habe ich mit der Kamera begleitet.
Die Aktionen verliefen im Wesentlichen nach demselben Muster. Die Aktivistinnen warteten auf eine Rotphase und stellten sich dann vor den Verkehr, um ihn zu blockieren. Typisch für ihre Aktionen waren die orangefarbenen Warnwesten und die Transparente, die sie bei sich trugen.
Die Reaktionen der Autofahrer waren in den meisten Fällen vorhersehbar genervt bis aggressiv, da sie durch die Aktion rapide aus ihrer Routine herausgerissen wurden.
Das Ankleben auf die Fahrbahn fand meist erst statt, kurz bevor die Polizei eintraf, da immer die Gefahr bestand, dass radikale Autofahrer Gewalt anwendeten und Teilnehmer von der Straße schleiften.