Farbräume RGB vs. CMYK - Thomas Vonier

Farbräume RGB vs. CMYK

Startseite » Fotokurs » Technik » Farbräume RGB vs. CMYK

Erinnert Ihr Euch noch an den Physikunterricht als Optik und Licht auf dem Stundenplan stand? Das war eines der wenigen Themen, welches man sich hätte merken sollen, den wenn es um die Fotografie geht, wird dieses Thema wieder wichtig. Hier eine kurz Auffrischung und nein, es kommt nicht in der Prüfung dran.

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Farbräume, wenn es um die Darstellung von Bildern und Grafiken geht und beiden begegnen wir jeden Tag immer wieder.

Der RGB Farbraum wird verwendet, sobald wir etwas im Fernsehen, am Computer oder auf dem Display unseres Handys ansehen. Es handelt sich dabei um die additiven Farbmischung oder um die Lichtmischung. Mehr dazu gleich.

Der CMYK Farbraum ist zuständig bei allen Druckerzeugnissen, Zeitungen, Fotoabzüge, Fine Art Prints. Hier spricht man von der subtraktiven Farbmischung.

RGB Farbraum

RGB steht für Red Green Blue (Rot Grün Blau). Das sind die primären Farben des Lichts. Schickt man einen weißen Lichtstrahl durch ein Prisma, so wird das Licht unterschiedlich abgelenkt und es entstehen die Regenbogen Farben.

Umgekehrt lassen sich aus Primärfarben Rot, Grün und Blau alle anderen Farben mischen. Verwendet man drei Taschenlampen mit je einem Farbfilter so ergeben sich in der Überschneidung der Lichtkegel alle weiteren Farben, abhängig wie hell die Lampe gerade scheint. Werden alle drei Primärfarben in der gleichen Intensität gemischt ergibt das Weiß, sind alle Taschenlampen aus, dann ist das Schwarz. So kann man sich auch leicht merken, warum das additive (hinzufügend) Farbmischung heißt. Je mehr Licht zusammen kommt um so heller wird.

Monitore und Displays arbeiten genau nach diesem Prinzip, es wird Licht mit verschiedenen Farben gemischt. Aus dem Grund kann man seinen Monitor auch im Dunkeln erkennen. Das funktioniert bei der subtraktiven Farbmischung, wie wir gleich sehen werden nicht.

CMYK Farbraum

CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und das K hat sich dazu geschummelt, das steht für die Farbe Schwarz. CMYK kommt aus dem Vierfarbdruck. Es handelt sich hierbei um eine subtraktive Farbmischung, weil die Mischung genau andersherum als bei RGB funktioniert. Die hellste Stelle auf einem Druck oder Foto wird vom Trägermaterial bzw. vom Papier bestimmt. Drucke ich eine Farbe auf das Papier, nehme ich etwas von der hellsten Darstellung weg, lege ich verschiedene Farben übereinander, so wird das Weiß immer weniger bis hin, dass theoretisch bei einem übereinanderdrucken von allen 3 Grundfarben ein Schwarz entstehen sollte. Das tut es aber nicht ganz, weil die Druckfarben nie so rein sind, es würde vermutlich irgend ein dunkles Braun heraus kommen. Aus diesem Grund wurde die vierte Farbe (K) eingeführt. Das spart zum einen unheimlich viel Druckfarbe (für schwarze Schrift braucht es nur noch eine Farbe), zum anderen können Farbabstufungen und dunkle Töne genauer getroffen werden.

Eine Kamera speichert die Bilddaten immer im RGB Farbraum, erst wenn es darum geht die Bilder auszudrucken, müssen sie zwangsläufig in CMYK umgewandelt werden, damit der Drucker weiß welche Tinte er an welche Stelle drucken muss.

Die Umwandlung von RGB zu CMYK ist eine sehr komplexe Angelegenheit, über die ich in einem oder mehreren Artikeln noch berichten möchte.

Was man sich merken sollte ist, dass der RGB Farbraum deutlich größer ist, also viel mehr Farben umfasst, als der CMYK Farbraum. Die Kunst beim Fotografieren besteht darin, dass der Betrachter das nicht merkt.