Kontrastumfang bezeichnet die Fähigkeit eines Bildes, sowohl helle als auch dunkle Bereiche gleichzeitig darstellen zu können. Je höher der Kontrastumfang eines Bildes ist, desto detailreicher und realistischer wirkt es.
Der Kontrastumfang (oder Dynamikumfang) ist der Unterschied zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle eines Motives. Dieser Wert wird als Verhältnis von dunkelster zur hellster Stelle angegeben. Ein Kontrastumfang von 1:4000 bedeutet, dass die hellste Stelle 4000 mal heller ist als die dunkelste.
1:4000 klingt in dem Beispiel nach sehr viel, ist aber gerade mal der Wert, den ein Schwarzweiß Negativ Film geschaft hat.
Das Menschliche Auge kann einen Kontrastumfang von 1:8.000 – 1:16.000 bewältigen was aber an einem hellen Sommertag auch nicht ausreicht. Wir kennen das, wenn wir aus der Sonne in einen dunkeln Raum treten. Unser Auge braucht ein paar Momente um sich wieder anzupassen.
Es ist auch möglich den Kontrastumfang in Blendenschritten anzugeben. Dabei wird einmal die hellste Stelle gemessen und einmal die dunkelste.
Der maximale Helligkeitsunterschied zwischen strahlendem Sonnenschein und pechrabenschwarzer Nacht beträgt in etwa 23 Blendenstufen. Unser Auge kommt mit maximal 20 Blendenstufen zurecht und ist darüber hinaus auch noch extrem flexibel.
Wenn wir jetzt ein Foto machen haben wir nicht die Möglichkeit die unser Auge bietet. Ein Foto ist eine Momentaufnahme und der Kontrastumfang der uns dabei zur verfügung steht ist deutlich geringer.
Wieviele Abstufungen zwischen ganz Dunkel (keine Information mehr) und ganz Hell (alle Lichter sind ‚ausgefressen‘ ) liegen ist abhängig von der Kamera und dem verwendeten Bildformat. Wenn man das Bild dann auch noch Ausdrucken lässt, verliert man noch mal ein paar Stufen.
Der Unterschied zwischen der Natur und dem was am Ende als Foto heraus kommt ist manchmal ernüchternd. Aber natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten um möglichst nahe an den originalen Seheindruck zu gelangen. ( JPG vs RAW)
Zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme muss der Fotograf daher entscheiden welche Bildinformationen für das Foto relevant sind. Sollen die Bildinformationen in den Lichtern gut erkennbar sein – dann muss das Motiv evtl. ein wenig unterbelichtet werden, oder sollen die Details in den Schatten erkennbar werden, dann muss die Belichtung erhöht werden.
Es gibt auch noch eine dritte Lösung, wenn sowohl in den Lichtern wie auch in den Schatten volle Zeichnung erreicht werden soll. Das sind dann sogenannte HDR Aufnahmen, die meistens aus mehreren Fotos am Computer zusammengesetzt werden. Dies sprengt aber den Rahmen dieses Artikels.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kontrastumfang eines Bildes eine entscheidende Rolle für die Qualität und Realitätsnähe einer Fotografie spielt. Es ist wichtig, den Kontrastumfang einer Szene zu berücksichtigen und gegebenenfalls spezielle Belichtungstechniken oder Technologien wie HDR einzusetzen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Verwendung von Histogrammen und anderen Hilfsmitteln kann dabei helfen, den Kontrastumfang zu messen und zu verbessern.