Die Blendenzahlen auf einem Objektiv könne ganz schön verwirren und wirken auf dem ersten Blick eher wahllos, es gibt aber eine Erklärung, warum das so ist. Ich warne aber gleich, das hat was mit Mathematik zu tun.
Das hier ist mein altes 28mm Objektiv. Ein Weitwinkelobjektiv mit einer Anfangsöffnung von 1:2,8. Das bedeutet die Lichtstärke des Objektivs liegt bei 1:2,8, das ist das Maximum was an Licht hereingelassen wird. Für eine Festbrennweite ist das nicht unbedingt berauschend, aber mehr konnte ich mir seinerzeit nicht leisten und mal davon abgesehen, ist eine Anfangsöffnung von 1:2,8 auch nicht das Schlechteste.
Bevor ich den restlichen Zahlen komme, schnell noch zur Klärung der Frage, wie der Wert 2,8 zustande kommt.
Berechnung der Anfangsöffnung eines Objektivs
Die Anfangsöffnung, bzw. Lichtstärke eines Objektives berechnet sich aus der Brennweite (hier z.B. 28mm) geteilt durch den Durchmesser des Lichtdurchlasses (der max. Blendendurchmesser, wenn man vorne ins Objektiv schaut):
Brennweite / Durchmesser = Blendenwert
28mm / 10mm = 2,8
Von der Anfangsöffnung abgeleitet ergeben sich die restlichen Werte, die international einheitlich sind. Mit jeder Stufe halbiert oder verdoppelt sich die Lichtmenge, die durchgelassen wird. Berechnet wird das folgendermaßen:
Jede ganze Stufe ist eine Blendenzahl mal oder durch 2½ = √2 (n = 1 → 2½ ≈ 1,41).
Beispiel: Blende 2,8 * 1,41 ≈ Blende 4. Blende 4 ist eine Stufe kleiner als 2,8.
Sehr viel mathematischer wird’s jetzt nicht mehr, denn im täglichen Gebrauch muss niemand solche Werte ausrechnen, weshalb auch, die stehen ja schon auf dem Objektiv drauf.
Interessant ist es aber trotzdem, den daraus kann man ableiten, warum es kaum möglich ist ein kleines kompaktes Teleobjektiv zu bauen mit einer hohen Lichtstärke. Je länger ein Objektiv ist, also je größer die Brennweite ist, umso größer muss auch die Anfangsöffnung sein, damit es Lichtstark sein kann. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass der Durchmesser steigt, mehr Linsen verbaut werden müssen und schwubs trägt man ein paar Kilogramm mehr mit sich herum.